Gründung der "Bundesarbeitsgemeinschaft Selbständigenverbände"

Am Montag den 13.02.2017 fand in Berlin die Gründungsversammlung der "Bundesarbeitsgemeinschaft Selbständigenverbände" (BAGSV) statt. Mit Hilfe der BAGSV versuchen wir, unseren Anliegen und Problemen als Selbständige mehr Gewicht in der Bundespolitik zu verleihen. Dabei sollen die drängendsten Probleme "Rechtsunsicherheit/Scheinselbständigkeit" und Sozialversicherung (Altersvorsorge, Krankenversicherung) als erstes angegangen werden.

Eingeladen hatten Dr. Andreas Lutz vom Verband der Gründer und Selbständigen Deutschland e.V. (VGSD) und Victoria Ringleb von der Allianz Deutscher Designer (AGD) und es kamen 25 Vertreter von 20 Selbständigenverbänden und –initiativen. Die IT-Projektgenossenschaft eG wurde von ihrem Vorstand Joachim Groth vertreten.

Gründung der "Bundesarbeitsgemeinschaft Selbständigenverbände"

Bei der Sammlung der wichtigsten Themen und Anliegen zeigte sich schnell, dass die Verunsicherung von Selbständigen und Auftraggebern wegen Scheinselbständigkeit in allen vertretenen Berufsgruppen deutlich spürbar ist. Ebenso wurde eine Positionierung zur geplanten Rentenreform priorisiert. Auch wenn es bei dem Treffen noch nicht um inhaltliche Positionen ging, zeigte sich, dass fast alle Anwesenden bereit wären, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, wenn sichergestellt wäre, dass alle Erwerbstätigten (also auch Beamte und Abgeordnete) einbezogen würden. Andernfalls, und das wurde als realistischere Perspektive angesehen, tendiert die Mehrheit der Anwesenden zu einer Vorsorgepflicht mit frei wählbaren Bausteinen (priv. Rentenversicherung, Lebensversicherung, Immobilien, etc.)

Wichtig war den Teilnehmern auch ein besseres Image des Selbständigen in der Öffentlichkeit. Die Arbeitsgemeinschaft soll dazu beitragen, dass positive Aspekte wie Eigeninitiative, Kreativität, Unternehmungslust und auch die Schaffung von Arbeitsplätzen mit dem Bild des Selbständigen assoziiert werden. Insbesondere das Bild des Solo-Selbständigen muss verbessert werden. Weiterhin wurden die ungerechten Mindestbeiträge Selbständiger zur gesetzlichen Krankenversicherung thematisiert, die insbesondere nebenerwerbstätige Selbständige trifft und in vielen Bereichen Initiative abwürgt.

Fernziel ist es, selbstverständlich als dritte Säule der Sozialpartnerschaft neben Unternehmen und Gewerkschaften wahrgenommen und angesprochen zu werden. Als erste Maßnahmen wurden Arbeitsgruppen gebildet, die bis zum nächsten Treffen Anfang Mai Informationen zu den Kernthemen bündeln und aufbereiten sollen. Die IT-Projektgenossenschaft eG wird ihre Kompetenz in die Gruppe "Rechtssicherheit für Selbständige und Auftraggeber" einbringen.

Ihre Nachricht